// Tanz // 20 Minuten // ab 6. Klasse // Doppelaufführung mit „WEIL ICH ES KANN“ // Als Tanzstück auch für hörbeeinträchtigte und gehörlose Menschen geeignet
„nullachtsiebzehn“ behandelt die Phase eines jeden Menschen während des Erwachsenwerdens. Die Leichtigkeit und der Schutz während der Kindheit wechseln zu einem aufreibenden und mechanischen Wachstum des Körpers. Veränderungen im Körper und im Umgang mit den Mitmenschen treten ein. Stärken und Schwächen werden immer deutlicher. Der Druck und die Leistungserwartungen steigen stetig an. Man zieht mit oder bleibt gefühlt zurück; Überforderungen und Erschöpfung. Konflikte innerhalb der eigenen Identitäten kommen auf. Übernehme ich die Meinung anderer oder bilde ich mir einen eigenen Standpunkt. In der Zeit von Selbstzweifel und Unsicherheit geht es um die Kunst, in all dem Chaos eine eigene Balance zu finden.
Projektbeschreibung
Wir arbeiten mit der Gruppe seit sieben Jahren zusammen und trainieren zweimal pro Woche im normalen Betrieb. Für das Stück konnten wir uns nicht wie gewohnt treffen und mit den Proben anfangen, da die Zeit in den Lockdown fiel. Wir hatten sechs Intensivproben für die Fertigstellung der Choreografie. Die Ideen und Konzepte haben wir in Onlinemeetings gesammelt und ausgetauscht, sodass wir schnell und konzentriert arbeiten konnten, sobald dies erlaubt war. Durch Aufgaben haben die Tänzer:innen erste kleine Sequenzen erstellt, die wir bei weiterer Arbeit im Studio dann zusammengesetzt und entwickelt haben. Improvisatorisch haben wir Szenen und Ideen ausprobiert und anschließend nach und nach festgesetzt.
Projektleitung und Choreographie: Alexander Varekhine
Auftretende Künstler:innen: Alina Vichnevski, Angelina Schwarz, Daniel Ahmetzanov, Elisabeth Faber, Emilia Czajkowski, Laura Kisselmann, Lydia Koch, Marcel Mamedov
Es stehen verschiedene Pakete zur Auswahl. Diese lassen sich folgendermaßen unterscheiden:
Ein Vorstellungsbesuch im Theater mit der Teilnahme an Workshops vor Ort = Paket #1: Die teilnehmende Schulklasse teilt sich auf die beiden verfügbaren Workshops vor Ort mit maximal 10 Schüler:innen pro Workshop auf.
Ein Workshopangebot, das ohne Vorstellungsbesuch direkt an der Schule stattfindet = Paket #2.1 & Paket #2.2
Paket #1 • Vorstellung mit Workshops Dienstag, 20.07.,im Theater
9.00 – 10.30 Uhr: Vorstellung WEIL ICH ES KANN & nullachtsiebzehn 11.15 – 13.00 Uhr: Workshops • W-AP 5 – Circle of life • W-SE 4 – WIE ICH BIN – Biographisches TanzTheater
Paket #2.1 • Workshop an der Schule Dienstag, 20.07.
11.15 – 13.00 Uhr: Workshop • W-NH 1 – Lass mich oder ich halt dich fest
Paket #2.2 • Workshop an der Schule Dienstag, 20.07.
Ein Tanzworkshop zur Inszenierung nullachtsiebzehn 20.7., 11:15-13:00, im Theater
Tanz ist Veränderung, wie die Jahreszeiten. Alles in der Natur entsteht und verfällt in einem unendlichen Lebenskreislauf. Das Ziel dieses Workshops ist es, sich dieser Zirkulation bewusst zu werden. Es geht darum, die verschiedenen Phasen der Jahreszeiten in uns zu erkennen und zu lernen, dass die Natur unbeständig ist und wir ein Teil davon sind. Wachsen ist keine leichte Aufgabe und das Aufstehen erfordert große Anstrengungen. Wie können wir den Kampf des Aufstiegs akzeptieren, uns an die Umwelt und an die unterschiedlichen Lebensumstände anpassen? In diesem Workshop lernen wir, wie wir unsere Schwächen und Stärken in Energie umwandeln können, um Tanz zu schaffen. Jede:r hat die Kraft, sich in schwierigen Situationen zu behaupten und nie aufzuhören zu tanzen.
Leitung: Alessandro Pintus, Tänzer und Choreograph aus Rom, Italien. Er absolvierte eine Ausbildung in Theater, zeitgenössischem Tanz und Butoh-Tanz, die er seit 1996 erforschte und mit den repräsentativsten japanischen Meister:innen zusammenarbeitete. Seit 2000 leitet er Tanzkurse in Italien und im Ausland. 2001 gründete er die Tanzgruppe NON Company. Zu seiner Ausbildung gehören auch Eurhythmy von Rudolf Steiner und Sacred Dances von G. I. Gurdjieff. Er war Lehrer am „Master of Social Theatre and Dramatherapy“ der Universität La Sapienza in Rom. Er unterrichtete auch für die Roma Film Academy in den Cinecittà Studios in Rom als Coach und Choreograf.
W-SE 4 – WIE ICH BIN – Biographisches TanzTheater
Ein Tanz- und Theaterworkshop zur Inszenierung nullachtsiebzehn 20.7., 11:15-13:00, im Theater
Das Thema Erwartungen begleitet uns in seiner ganzen Bandbreite. Wer möchte was von mir und wie verhalte ich mich dazu? Muss ich mich selbst verbiegen, um mich anzupassen? Körperumrisse werden gemalt, die wir zu Collagen zum Thema Zukunftserwartungen umgestalten. Welche Ideen, Erinnerungen und (Fremd-)Meinungen beeinflussen mein Bild von mir? Gruppenstandbilder übersetzen die Kunstwerke in Tanz-Performances. Künstlerische Freiheiten und ein wertungsfreier Raum sind dabei Grundbedingungen für das Gelingen. Der Workshop soll Mut machen und einen Ausblick entwickeln, welche Gestaltungspotenziale in uns allen schlummern.
Leitung: Simone Endres, Ballett- und Theaterpädagogin, Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendprogramm des Bayerischen Staatsballetts an der Bayerischen Staatsoper. Simone Endres absolvierte ihre Bühnenreifeprüfung (ZAV) in den Bereichen Gesang, Tanz und Schauspiel in Hamburg und war danach u. a. in Berlin, Stuttgart, Hannover und Heilbronn engagiert. Parallel dazu ließ sie sich an der Theaterwerkstatt Heidelberg zur Theaterpädagogin (BuT) und bei den Ballettseminaren Stuttgart zur Ballettpädagogin (Waganowa) ausbilden. Als Tanz- und Theaterpädagogin arbeitete sie u. a. am Westfälischen Landestheater und dem Theater Magdeburg. Seit 2018 ist sie an der Bayerischen Staatsoper im Kinder- und Jugendprogramm des Bayerischen Staatsballetts engagiert.
Schüler:innenworkshops an der Schule
An der Schule • Paket #2.1
W-NH 1 – Lass mich oder ich halt dich fest
Ein Schauspielworkshop zur Inszenierung WEIL ICH ES KANN 20.7., 11:15-13:00, an der Schule
Utopia, 2025. Der Krieg ist überstanden, die Stadt liegt verwahrlost da. Es hat Opfer gegeben, viele Tote. Die Straßen sind Menschenleer. Du entdeckst andere Menschen. Ihr schließt euch zusammen und wollte die Stadt von neuem beleben. Das ist eure Chance! Ein Mädchen möchte Tiere um sich und viel Grün. Dir sind große Straßen wichtig. Ein anderer will ein Hubschrauberlandeplatz. Ganz zentral. Ihr könnt euch nicht einigen. Ein Anführer soll gewählt werden. Warum ein Mädchen? Streit entsteht. Wir wollen uns auf eine ganz spielerische Weise auf die Suche nach Grenzen und Freiheit machen. Ganz persönlich und mit viel Neugier auf die Wünsche der anderen. Mut und Achtsamkeit braucht es dafür, aber auch festhalten und loslassen. Wir wollen schließlich eine Stadt gemeinsam entwickeln. Eine große lebendige Stadt.
Leitung: Nicholas Hohmann, Schauspieler und Regisseur. Nicholas Hohmann, in Schweden geboren, absolvierte sein Schauspiel-Studium an der Athanor Akademie für darstellende Kunst Burghausen. Stationen seiner Schauspiel-Laufbahn waren bisher u.a.: Salzburger Landestheater, Salzburger Festspiele, Prinzregenten Theater München, Theater Augsburg, Landestheater Marburg, E.T.A. Hoffmann Theater Bamberg, Stadttheater Regensburg. Er spielte in etlichen TV – und Kinoproduktionen. Seit 2005 inszeniert Hohmann Theaterstücke in Frankfurt, Dachau, Kassel, München. Sein besonderes Interesse liegt in der künstlerischen Persönlichkeitsförderung junger Menschen. So leitet er die Künstlerplattform YouthMeetsArt, das Jugendzentrum Dachau Süd und unterrichtet Schauspiel-Schüler:innen an der Athanor Akademie für darstellende Kunst Passau.
An der Schule • Paket #2.2
W-JG 2 – Paperworks – Loslassen und Festhalten
Ein Puppentheaterworkshop zur Inszenierung WEIL ICH ES KANN 20.7., 9:00-10:45, an der Schule
Loslassen und Festhalten ganz im wörtlichen Sinn: Die Inszenierung thematisch im Hinterkopf, arbeiten wir mit Zeitungspapier – mit einfachen Animationstechniken aus dem Objekt- und Puppentheater. Ohne Sprache entstehen in Anlehnung an das Stück szenische Bilder, Bewegungen und Themen, die uns an dem gesehenen Stück interessieren und faszinieren. Zeitungspapier wird lebendig: „Weil ich es kann“.
Leitung: Julia Giesbert, Puppenspielerin und Schauspielerin aus München. Julia Giesbert studierte zeitgenössische Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Sie arbeitet seither als Puppenspielerin und Schauspielerin an staatlichen Bühnen, realisiert eigenen Theaterprojekte und kreiert Puppenfilme für Ausstellungshäuser. Für Rampenlichter ist sie bereits seit mehreren Jahren tätig. Julia Giesbert lebt mit ihrer Familie mit zwei Kindern in München.